Schipper_BerndProf. Dr. Dr. Bernd U. Schipper, Mitherausgeber der »Welt des Orients« (WdO), ist für ein Jahr als visiting scholar an der Harvard Divinity School.

Herr Professor Schipper, Sie sind derzeit in Harvard. Begreifen Sie sich als Teil des viel beschworenen brain drains?

Das wäre zuviel gesagt, zumal ich nur für ein Jahr hier bin. Aber ich beobachte in anderen Fächern, wie z.B. der Medizin, dass die Arbeitsmöglichkeiten in den USA doch erheblich besser sind und es manche Kollegen vorziehen, in den USA zu forschen. Die Professoren hier können sich fast ausschließlich auf ihre Lehre und Forschung konzentrieren und sind, was den Bereich des Wissenschaftsmanagements betrifft, nicht so eingespannt, wie man es von deutschen Universitäten her kennt.

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Ab dem Jahrgang 39 (2009) erscheint die WdO zweimal jährlich und mit neuem Coverdesign. Sie wird von Sebastian Grätz (Mainz) und Bernd U. Schipper (Oldenburg, zzt. Harvard) betreut und steht in Zusammenarbeit mit Peter B. Machinist (Harvard), Martti Nissinen (Helsinki), Joachim Friedrich Quack (Heidelberg) und Daniel Schwemer (London).

Die »Welt des Orients« (WdO) wurde 1947 von Martin Noth, Walther Andrae und Ernst Michel gegründet und hat sich in den mehr als sechzig Jahren ihres Bestehens – vor allem durch die Arbeit der langjährigen Herausgeber Wolfram von Soden und Wolfgang Röllig – zu einem wichtigen internationalen Publikationsorgan entwickelt. Dabei war die WdO von Anfang an eine Fachzeitschrift, in der sowohl ägyptologische als auch alttestamentliche und altorientalistische Beiträge erschienen und die damit den gesamten Alten Orient umspannt. Hinzu kam ein ausführlicher Rezensionsteil, in dem wichtige Bücher der einzelnen Disziplinen vorgestellt wurden.