Stiehler_MiriamDr. Miriam Stiehler leitet seit 2004 die Beratungspraxis »WissenSchaffer« (http://www.wissenschaffer.de) für Elternberatung bei AD(H)S, Verhaltens- und Lernproblemen sowie Konzentrationsstörungen. Ihre reichhaltigen Erfahrungen aus der Praxis, teilt sie mit Lesern in »Mit Legosteinen Rechnen lernen« sowie »Ad(h)s Erziehen statt Behandeln«.

Und jetzt hat sie sich unseren Fragen gestellt:

1. Ihr Lebensplan B?

Eine Tischler- und Restauratorenwerkstatt in den bayerischen oder neuseeländischen Bergen.

2. Welches Buch haben Sie mehrmals gelesen? Was hat Sie daran beeindruckt?

Paul Moor: Kinderfehler – Erzieherfehler. Beeindruckend: Die Vielschichtigkeit und Tiefe, die hilft, kindliches Verhalten zu verstehen. William Stern – Psychologie der frühen Kindheit. Beeindruckend: Die Verbindung aus allgemeinem Fachwissen, persönlicher Beobachtung und liebevollem Humor. Kenneth Grahame – Wind in den Weiden. Beeindruckend: V.a. die Passage, in der der Maulwurf seine Behausung erschnüffelt und großes Heimweh bekommt, es sich aber aus Verpflichtung gegenüber der Ratte verkneifen möchte – bis es dann doch aus ihm herausbricht. Zutiefst traurig, aber ein treffendes kleines Beispiel für jene inneren Spannungen, die Kinder erleben, wenn sie jenseits von Sentimentalität inneren Reichtum entwickeln. Karl Popper – Das Elend des Historizismus; Die Offene Gesellschaft. Beeindruckend: Die Analyse von Platon bis heute und dass beide Bücher (leider) noch immer aktuell sind.

3. Ihr Lieblingswort / Unwort?

Erziehung / Ganzheitlichkeit

4. Über welches Thema könnten Sie sich stundenlang unterhalten (außer über Ihr Fachgebiet)?

Abenteuer in der Wildnis, mit und ohne Kinder.

5. Was machen Sie als Erstes, wenn Sie nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommen?

Meine Familie begrüßen.

6. Mit wem würden Sie gern einen Tag lang den Platz tauschen?

Wen würde ich dabei also an meine Stelle lassen…?Die Plätze anderer wären vielleicht interessant, aber meinen gebe ich so ungern her …

7. Auf welche Erfindung wartet die Welt?

Auf den Teleporter.

8. Was war das Ungewöhnlichste, das Sie je getan haben, um einer Frau/einem Mann zu imponieren?

Imponieren liegt mir nicht so … Ungewöhnlich: Romantischer Spaziergang über einen alten Friedhof, nachts um 4.

9. Sie können Frühstück, Mittag- und Abendessen an drei verschiedenen Orten auf der Welt einnehmen – wohin führt Sie diese Reise?

Frühstück: London oder eine englische Kleinstadt, alternativ: ein schöner Biergarten mit wirklich hausgemachten Weißwürsten und Brezen. Mittagessen: auf einem Berggipfel oder an der Costa Brava. Abendessen: Marseille oder irgendwo sonst in Südfrankreich.

10. Was bringt Sie so richtig auf die Palme?

Wenn Menschen sich aus ihrer Verantwortung stehlen.

11. Wenn Sie mit einem Fingerschnipsen etwas in Ihrem Leben ändern könnten – was wäre es und warum?

Jeden Tag die perfekte Organisation zwischen Haushalt, Familie und Arbeit zu beherrschen – weil das immer wieder anstrengend ist.

12. Ihre Lieblingsheldinnen oder -helden in der Wirklichkeit?

Bob Dylan, Rüdiger Nehberg.

13. In welcher Zeit würden Sie gern leben?

Mir fällt kein Jahrzehnt ein, in dem unterm Strich alles besser war als jetzt.

14. Welches Tier ist Ihnen am ähnlichsten?

Das Eichhörnchen. Klein aber schnell; unexotisch; rollt sich behaglich im Kobel ein, ist aber genauso gern draußen unterwegs; vergisst manchmal wo es seine sieben Sachen versteckt hat.

15. Ihr Motto?

Nicht gegen den Fehler, sondern für das Fehlende.